„Schatz, wo ist der Autoschlüssel?“ fragt Rolf in den Raum
hinein, wo er seine Frau Ulrike vermutet. „Woher soll ich denn wieder wissen,
wo DU ihn aus den Händen hast fallen lassen?“ schalt es wütend zurück. Rolf ist
irritiert. Er wollte doch nur wissen ob sie weiß, wo der Schlüssel sein könnte.
Und schon wieder gibt ein Wort das andere. Streit ist vorprogrammiert.
Was ist passiert?
Wir hören auf verschiedenen Weisen.
- Auf der Sachebene,
- auf der Beziehungsebene,
- mit Selbstoffenbarung und
- mit Appell.
Friedmann Schulz von Thun hat mit seinem Modell der 4-Ohren
sehr verständlich erklärt.
Der Satz: „Schatz, wo ist der Autoschlüssel?“ hat mit den
vier Ohren wahrscheinlich folgende Aussagen für ihn:
- Sachbezug: Ich suche den Autoschlüssel.
- Beziehungsebene: Ich verlass mich auf dich.
- Selbstoffenbarung: Ich hab ihn schon wieder verlegt.
- Appell: Kannst du mir bitte helfen.
- Ich suche den Autoschlüssel.
- Du hast ihn sicher wieder wo anders hingeräumt.
- Ich bin deswegen genervt.
- Jetzt bring ihn mir.
Kein Wunder, das Kommunikation das Schwierigste in unseren Beziehungen ist.
Was können wir tun?
Hinhören = zuhören = hineinhören?
Jain!
Wichtig ist: aktiv und bewusst hören.
Hinhören:
Wie sieht es aus. Hören wir, das unser Gegenüber etwas sagt?
Oder hören wir, dass er spricht?
Zuhören:
Hören wir, was wir erwarten, was er sagt oder hören wir was
er konkret sagt?
Hineinhören:
Höre ich in den Worten des Gegenübers die sachliche Aussage
oder verbinde ich sie mit meinem eigenen Empfinden? In welcher Stimmung befinde
ich mich gerade?
Zugegeben, es ist wirklich schwer sich in dem Augenblick
bewusst zu machen, wie und warum reagiere ich gerade so. Doch mit etwas Übung
geht es leichter, auf der Sachebene zu bleiben und so eine konstruktive Kommunikation
zu führen.
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