Sonntag, 17. Mai 2015

Nominierung Liebster-Award


Nun endlich bin ich soweit diese Nominierung mit Inhalt zu füllen.
Die letzten zwei Tage habe ich mich komplett geerdet und das nicht nur im übertragenen Sinne. Gartenarbeit, wühlen in der Erde hilft mir meinen Kopf freizubekommen, meine Ziele zu überdenken und Prioritäten zu setzen. Im Garten äußert es sich in neu wachsenden Pflanzen und zartem Grün.

Liebe Barbara J. Schoenfeld, ich danke Dir sehr für diese Nominierung und hoffe diese mit Ehrlichkeit zu füllen, in aller Ausführlichkeit. Auch wenn es ein wenig ist wie nackt sein. Es sind Einsichten in mein ich, die sonst in der Öffentlichkeit so nicht erscheinen.

Im Ramen des Liebster-Award habe ich viele interessante Blogs kennenlernen dürfen. So viele interessante Menschen mit interessanten Geschichten, Ratgebern, Ideen und Inspirationen. Die Blogger, die ich bisher alleinig favorisierte, sind allerdings aus den verschiedensten Gründen nicht für die Nominierung zu begeistern. Daher kann ich die Liste nicht fortführen. Jedoch möchte ich Euch noch zwei Blogs empfehlen, die noch nicht ganz so groß und erfolgreich sind, jedoch hat jeder seinen Reiz und ist auf jeden Fall interessant. Ich wünsche Euch viel Spaß beim Entdecken.


Und das sind nun die meine Antworten:


1. Was lässt deine Augen leuchten?


Sind es Klischees, wenn ich sage: Leuchtende Kinderaugen, das Aufplatzen der Knospen im Frühling, Chillen auf einer Sommerwiese, ein erhaltenes Kompliment, die Erfüllung eines lang gehegten Wunsches, zu sehen, wenn ich beitragen konnte, dass andere glücklich sind?
Das alles gehört dazu. Dazu mich wohlzufühlen und glücklich zu sein. Am Meisten leuchten jedoch meine Augen, wenn ich es geschafft habe meinem Ziel ein Stück näher zu kommen und zu sehen, was ich bereits geschafft habe.


2. Worüber ärgerst du dich?


Es ärgert mich, wenn jemand intolerant, ignorant und voller Vorurteile agiert. Wir Menschen sind so verschieden, was unser Zusammensein um so vieles bereichert. Ein buntes Leben ist für mich spannend, aufregend und voller Freude. Wenn wir neugierig aufeinander zugehen und zuhören, können wir mehr Gemeinsamkeiten finden, als wir erahnen.
Auch ich bin mit vielen Vorurteilen aufgewachsen und erzogen. Dieses Leben zwang mich immer in enge Grenzen. Man grenzt sich ab und lässt kein miteinander zu. Es ist für mich nicht erstrebenswert.

Und da habe ich auch meinen nächsten Ärgerpunkt: Wenn mir jemand sagen will, wie ich zu leben habe. Denn es ist mein Leben und das kann nur ich allein formen und füllen. Ich will nicht die Träume anderer erfüllen, denn ich habe eigene.


3. Wie viel Zeit verbringst du vor dem Fernseher?


Eigentlich würde ich hier stolz verkünden: Gar keine, ich hasse die Kiste.
Doch das wäre glatt gelogen. Es ist sehr unterschiedlich. Manchmal ist der Fernseher an, um mich abzulenken. Manchmal tönt er im Hintergrund, ohne dass ich zuhöre oder schaue. Manchmal schaue ich absichtlich und analysiere, wie was warum gemacht wurde. Sei es bei Werbung oder bei einem Film oder einer Serie.
Ja, ich schau auch gern einen Film. Ob Liebe, Action oder Thriller; lediglich eine gute Geschichte muss dahinter stehen. Dann kann ich mich auch vergessen und versinke in die Handlung.


4. Was ist dein aktuellstes Problem, was du lösen möchtest?


In meinen damaligen Telefonaten mit Vera f. Birkenbihl hat sie mir den Birkenbihl-Virus mitgegeben. Ich möchte alles wissen und kennen. Manchmal habe ich das Gefühl, jede Information wird aufgesaugt wie bei einem Schwamm. Es gibt fast nichts, was mich nicht interessiert. Doch momentan bin ich dabei meine Interessen zu fokussieren. Immer wieder ergeben sich aus einem Interessengebiet viele neue. Es ist alles wahnsinnig spannend und immer wieder merke ich das ich ja darüber gar nichts weiß. Das jedoch bringt mich dazu mich zu verzetteln und meine eigentlichen Ziele aus dem Auge zu verlieren. Also heißt es für mich zielgerichtet zu arbeiten und anderes rundherum ausblenden.


5. Wenn du kein Geld verdienen müsstest, was würdest du tun?


Dazu fällt mir soooo viel ein, dass ich schon wieder lachen muss. Das aller Erste ist natürlich: ausgeben. Ja und dann natürlich würde ich mir endlich mein kleines Filmstudio einrichten, würde noch einmal studieren, Sprachen lernen und Länder bereisen. Ich würde Coaching in Schulen kostenfrei anbieten, damit die die es wirklich brauchen können – die Kinder und Jugendlichen – von dem Wissen und den Möglichkeiten für ihr Leben profitieren können.


6. Wann und wo ist dein nächster Urlaub?


Da habe ich überhaupt noch keinen Plan. Ich habe schon lange keinen Urlaub im herkömmlichen Sinne gemacht. Doch ich nehme mir immer wieder kleinere Auszeiten (und wenn nur für 2-3 Stunden). Diese verbringe ich dann in der Natur. Mal mit einem Buch mal mit körperlicher Auslastung, je nach dem, was ich gerade brauche. Auch bei einem einfachen Spaziergang an der Elbe kann ich Kraft und Energie tanken.


7. Was würdest du am liebsten unseren Politikern sagen, wenn denn das hören wollten?


Ich bin mir nicht sicher, ob ich in ihrer Haut stecken möchte. Denn trotz des Geldes und des Ansehens scheint mir der Job in der Politik nicht erstrebenswert. Zu sehr zerren alle an einem, jeder möchte seine Wünsche und Ziele erfüllt sehen.
Wenn ich jedoch jemanden finden würde der zuhört, würde ich gern fragen:
Was hat die jetzige Politik mit der Wertschätzung des Volkes zu tun?
Wann kommt es zu dem Punkt in der Politikerkarriere, wo der Kontakt zum Volke verloren wird?
Was könnte das Volk tun, um wirklich in der Demokratie wirklich mitzuentscheiden?


8. Welchen Menschen würdest Du gern einmal kennenlernen?


Das ist eine sehr schwere Frage, denn hier gibt es viele, viele, viele.
Nachdem ich das Glück hatte, Vera F. Birkenbihl kennenzulernen, wäre in es toll mit Prof. Gerald Hüther näher zusammen zu kommen.
Doch auch eine persönliche Begegnung mit Armin-Müller-Stahl wäre wie ein Traum. Er ist für mich nicht nur ein toller Schauspieler, er hat viele Talente, die er auch lebt. Ihn würde ich gern frage, wie er es geschafft hat, sich auf eins seiner Talente zu konzentrieren und so zum Erfolg führen konnte.
Sicher könnte ich vieles von ihnen erfahren und lernen.


9. Was war dein schönstes Erlebnis aus deiner Kindheit?


Hier muss ich passen. Ich hatte eine schöne Kindheit, mit viel genommener Freiheit, mit Liebe, Sicherheit und Fröhlichkeit. Doch ein besonderes Erlebnis – da kann ich mich beim besten Willen nichts hervorzaubern.


10. Was ist deine Lieblingsblume?


Die Freesie. Sie ist farbenfreudig und besitzt einen betörenden Duft. Auch blüht sie lange. Ihr gebe ich immer den Vorzug.


11. Was würdest du auf jeden Fall auf eine einsame Insel mitnehmen?


Normalerweise würde ich sagen, mein Kind. Doch er hat inzwischen ein eigenes Leben und ob dies seinen Wünschen und Zielen entsprechen würde, das mag ich nicht so festlegen.
Was mir am Herzen läge, wäre meine Bibliothek, dann ist das Leben auf der Insel wie Urlaub. Natürlich würde ich auch noch einen Alarmknopf mitnehmen, für den Fall, dass ich zurück will.




Diese Blogs möchte ich Euch ans Herz legen:
Ich nominiere für den Liebster-Award

Michaela Werner - Erlebnisse und Gedanken

Katrin Gnittök - Katrin testet für euch


Und nun für Euch – meine Fragen:

  1.  Was hat dich dazu veranlasst einen Blog zu schreiben?
  2. Würdest du ihn auch schreiben, wenn ihn keiner ließt?
  3. Was machst du, wenn du eine Schreibblockade hast?
  4. Was macht dir den Start in den Tag leicht?
  5. Was ist dein größter Wunsch?
  6. Wenn du die Möglichkeit hättest die Gesellschaft über Nacht zu ändern, was würdest du als erstes umgestalten?
  7. Wenn es Deutschland nicht gäbe, wo würdest du gern leben?
  8. Welche Eigenschaften eines Tieres hättest du gern oder hast sie?
  9. Was würdest du sagen und tun, wenn dir von jetzt auf dann das Handy verboten würde?
  10. Auf welches Transportmittel könntest du am ehesten verzichten?
  11. Was sollte auf deinem Grabstein zu lesen sein?




Die Regeln für die nominierten Blogs:

  • Danke der Person, die dich für den Liebster-Award nominiert hat und verlinke den Blog dieser Person in deinem Beitrag.
  • Beantworte die 11 Fragen, die dir der Blogger, der dich nominiert hat stellt.
  • Nominiere drei bis acht weitere Blogger für den Liebster-Award.
  • Stelle eine neue Liste mit 11 Fragen für deine nominierten Blogger zusammen.
  • Schreibe diese Regeln in deinen Artikel zum Liebster-Award, damit die Nominierten wissen, was sie tun müssen.
  • Informiere deine nominierten Blogger über die Nominierung und deinen Artikel.
  • Das Logo „Liebster Award“ kannst Du hier herunterladen.

Jetzt freue ich mich auf eure Kommentare und Antworten.






Nehmt nicht den Weg in den Fußspuren anderer, hinterlasst eure eigenen!





Sonntag, 22. Februar 2015

„Wann hast du das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?“


„Wow“ denkt Gerda als sie auf die anderen hinabblickt, „irgendwie verdammt hoch hier.“ Langsam entspannt sie sich und lässt ihren Blick schweifen. Ein Hochgefühl durchflutet sie. Sie sitzt im Sattel. Im Sattel eines  Araber-Hengstes. Ein wunderschönes, lebendiges Tier. Und groß ist es. Wieder staunt Gerda über sich und die Welt da unten. Das ist das erste Mal in ihrem Leben, das sie auf einem Pferd sitzt und gleich geht es los. Sie wollen einen kleinen, sachten ersten Ausritt wagen. Eine Stimme in ihr fragt: „Warum habe ich 53 Jahre damit gewartet?“

„Vielen Dank“ hört sie ihre Worte nach hallen. Kerstin ist überglücklich. Sie hat es geschafft, ihr Vortrag ist beendet. Bevor sie sich umdreht, hört sie den Applaus aufkommen. Es ist mehr als ein Lächeln, das sich über ihr Gesicht zieht. So locker war sie noch nie. Heute hat eben alles gestimmt. Nach und nach werden Fragen gestellt, die sie ebenso souverän beantwortet, auch wenn sie nicht immer eine Antwort weiß. Sie weiß, sie muss nicht perfekt sein, sie muss nicht alles wissen.
Auf dem Heimweg kreisen die Gedanken um ihre Präsentation. Was war heute anders als sonst? „Ich habe heute das erste Mal keine Angst gehabt“ erkennt sie. „Heute, nach gefühlten 1000 mal das erste Mal keine Angst.“

Ich gebe zu, als ich die Frage: „Wann habe ich das letzte Mal etwas zum ersten Mal gemacht?“ in der Zeitschrift ‚Good Health‘ Nr. 2 las, traf es mich wie ein Blitz. Bis heute lässt sie mich nicht mehr los.


Was bedeutet es: Zum ersten Mal?


Der erste Schrei, der erste Schritt, der erste Kuss, die erste Liebe und und und ...
Das sind Begebenheiten, die wir uns bewusst machen. Entweder ist ihr Zauber so groß, das wir sie nicht mehr vergessen (zum Beispiel bei unserem ersten Kuss) oder aber unsere Emotionen lassen es uns als besonderes Ereignis (zum Beispiel der erste Schrei bei der Geburt unseres Kindes) wahrnehmen und speichern.

Das erste Mal, wo wir unsere Neugier befriedigen, unserer Entdeckerlust nachgeben, unseren Wissensdurst stillen. Das erste Mal wo wir das pure Leben spüren.
Empfinden wir das nach 10, nach 20 oder nach 30 Jahren Beruf und Familie noch? Haben wir es uns in unserer Komfortzone so bequem gemacht, das wir dieses Entdecken, diese Neugier nicht mehr benötigen? Meine Mutter meinte immer: „Aus dem Alter bin ich raus.“ Doch sind wir das wirklich? Was gibt es uns, eine Tätigkeit, ein Gefühl, einen Moment zum aller ersten Mal durchzuführen und zu erleben?

Wann nun haben wir ein solches Gefühl zum letzten Mal empfunden? Dieses WOW-Gefühl. Warum auch immer, es gibt uns in diesem Moment unendliche Kraft und Dankbarkeit. Das Gefühl glücklich zu sein ist tief damit verbunden.

Ist also dieses erste Mal ein Stück vom Glück?


Wir leben in einer Zeit, da wir oft etwas Neues beginnen, also auch bestimmte Sachen das erste Mal machen. Doch nehmen wir dies noch wahr? Oder sitzen wir so sehr in unserer Welt fest, das wir dieses Besondere nicht mehr beachten? Sind wir in unserer stressigen Zeit so sehr überfordert mit allen Informationen, Anforderungen oder Erwartungen, dass wir nicht mehr das kleinste erste Mal sehen? Lebenslanges lernen ist nur ein Begriff, der dies sogar bedingt. So kann man zum Beispiel das erste Mal eine fremde Sprache nutzen, einen neuen Beruf erlernen oder einfach etwas zum ersten Mal mit anderen Augen sehen.

Wann hast du das letzte Mal etwas als einmalig empfunden?

Denn einmalig, das ist es – das erste Mal. 
Was danach kommt, ist Wiederholung, ein Verbessern, ein ...

Schauen wir unser Leben einmal genauer an. Wir erleben oft etwas das erste Mal, wir nehmen es nur nicht mehr wahr. Es ist, als ob wir in unserem Leben gefangen wären und mit Scheuklappen unseren Weg tagein und tagaus gleich gehen. Warum auch ändern. Es geht uns doch gut. Wir fühlen uns sicher und geborgen. Es geht alles seinen Gang.

Das erste Mal. Können wir es auch heute noch bewusst erleben? Oder haben wir bereits alles erlebt?

Achtsamkeit ist die Grundlage für das Entdecken, Erkennen und Erleben.


Wie können wir achtsam durch unseren Tag gehen?

  1. Öfter kleine Pausen einlegen.
    Damit schaffst du dir etwas Abstand zur Tätigkeit und kannst dich entspannen. Das wiederum ermöglicht dir einen anderen Blick auf die Dinge. Vielleicht siehst du hier etwas zum ersten Mal ganz anders?
  2. Nimm die Umwelt bewusst wahr.
    Schaue um dich. Lass die Farben, Gerüche und Geräusche auf dich wirken. Gibt es etwas, was du noch nicht kennst? Etwas, was du so noch nicht erkannt hast?
  3. Nimm dich als wirklich einmalig wahr.
    Dich gibt es nur ein einziges Mal auf dieser Welt. Du bist etwas Besonderes. Lass dieses in dir wirken und nimm es an. Es schafft in dir einen anderen Blick auf dich selbst und dein Können. Du kannst Neues entdecken und so den Moment des ersten Males erleben.

Ich für mich, möchte meine kindliche Neugier wieder stärken, will das prickelnde Gefühl der Erwartung spüren, die Freude der Entdeckung, die Seligkeit eines Momentes spüren. Und was willst Du?





Sonntag, 8. Februar 2015

Zufrieden, leichter und glücklicher

Andrea geht gerade ihren Tagesplan durch, als das Telefon klingelt.
Auch das noch. Ihre Tante liegt im Krankenhaus und sie möchte doch bitte ein paar Kleidungsstücke in die Klinik bringen.
Das hat ihr grade noch gefehlt. Wie soll sie das schaffen? Ihr Tag ist doch so schon vollgestopft. Und überhaupt, sie hasst Krankenhäuser!


Zuerst muss sich Andrea im Krankenhaus durchfragen. Keiner weiß was. Was ist denn nun los? Doch dann hat sie die richtige Station gefunden. In Ihr macht sich das mulmige Gefühl breit, das sich bis jetzt wegen des Stresses zurückgehalten hatte.
Was soll sie machen? Wie soll sie mit Tante Elisabeth reden? Was ist überhaupt passiert? Was wird sie erwarten? Sie fühlt sich so hilflos. Das macht es ihr noch schwerer hier sein zu müssen.

Langsam drückt sie die Klinke der Tür zum Zimmer von Elisabeth runter und erschaudert. Was sie sieht, ist eine kleine, zarte Frau mit blasser fast durchsichtiger Haut. Die Augen tief in der Höhle liegend scheint sie komplett abwesend. Zusammengekrümmt liegt sie hilflos unter der Decke.

Als Elisabeth Andrea erkennt, beginnen ihre Augen zu leuchten und es ist, als würde das Leben in ihren Körper zurückkehren.
Noch eine Stunde später kann man die beiden hören und zusehen, wie sie lachen und erzählen. Sie sind fröhlich, glücklich sich zu haben und nutzen die Zeit.

Am Abend ist Andrea etwas erstaunt über diesen Tag. Trotz des Krankenhausbesuches hat sie alles auf ihrer Liste geschafft und dabei gar nichts als schwer oder stressig wahrgenommen.
Wie kommt denn das?

Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich.
André Gide

Wer will glücklich sein?

Wer will seinen Tag zufriedener abschließen?
Wer will das Leben als leicht und einfach spüren?

Ich höre schon die vielen Einwände:
Das Leben ist nicht einfach.
Was ist schon Glück?
Ich habe eh kein Glück.
Ich habe niemanden. Mich liebt keiner.
Und viele andere mehr, die wir so seit unserer Kindheit immer wieder hören und sagen.

Doch was macht uns eigentlich glücklich?

  1. Annehmen
    Annehmen von Situationen, Personen, „Fehlern“, Gefühlen. Nimm sie
    bewusst wahr und in Deinem Leben auf. Heiße sie willkommen. Auch negative Gefühle wollen wahrgenommen werden und werden durch Deine Annahme – zum Beispiel: Jetzt bin ich traurig oder wütend und ich darf auch traurig oder wütend sein.
  2. Verzeihen
    Hass oder Wut erzeugt ein immer tiefer werdendes schlechtes Gefühl. Dieses Gefühl breitet sich aus und verdirbt alles Andere. Hast Du das Gefühl an sich erkannt und angenommen, ist es gut, zu verzeihen. Das bedeutet nicht zu vergessen, doch mit dem Verzeihen besänftigst Du Deine Gefühle und kannst wieder das Schöne im Leben erkennen und auch leben. Verzeihe Dir selbst – zum Beispiel in die Situation geraten zu sein - und den Anderen. Hier geht es nicht um Schuld. Hier geht es um Deine innere Ruhe und den Seelenfrieden.
  3. Loslassen
    Loslassen kannst Du Menschen, Situationen oder Dinge. Alles was Dir das Leben schwer macht, solltest Du loslassen.
  4. Pausen
    Arbeiten kannst Du wie wild. Du schaffst und machst. Du bist stark und allem gewachsen. Damit das so bleibt, schaffe Dir Pausen. Pausen, die Du mit Dingen füllst, die Dir Spaß machen. Es kann so viel sein. Ein Kaffee, ein Buch, einen Bummel …
  5. Belohnen
    Hast Du einen besonders stressigen/schweren Tag dann nimm Dir bewusst die Zeit, Dich dafür zu belohnen. Baue dies in Deinen Plan mit ein. Hab ich … geschafft, dann mach ich … Damit sind am Ende auch ungeliebte Tätigkeiten positiv.
  6. Sich für andere freuen
    Mach anderen eine Überraschung, mach anderen eine Freude oder sei für andere da. Das Gefühl, wenn andere sich freuen ist ansteckend. Freu Dich mit und genieße diese Freude. Sie schafft auch in Dir neue Kraft.

Menschen zu finden, die mit uns fühlen und empfinden, ist wohl das schönste Glück auf Erden.

Carl Spitteler


Schau in deinem Leben nach Situationen und Momenten, in denen Du Dich wohlgefühlt hast, ja glücklich warst.

Wann war das?
Was ist da geschehen?
Gibt es zwischen den Situationen Muster?
Kannst Du dies auf jetzt und dann übertragen?

Oft übersehen wir das Glück, welches uns jeden Tag begleitet. Wir überrennen es, wir ignorieren es. Es kann ja gar nicht sein, dass wir uns jetzt gut fühlen, das wir jetzt sogar glücklich sind. Meist sind es die Kleinigkeiten. Ein Treffen mit Freunden, an dem wir Spaß miteinander haben. Ein einfaches, freundliches Telefonat. Ein gelöstes Problem. Ein tiefer Atemzug bei blauem Himmel und Sonnenschein und vieles mehr. Wenn wir bewusst unseren Tag anschauen, können wir viele dieser Kleinigkeiten entdecken. Selbst wenn Du jetzt sagts: „In meinem Tag ist alles nur sch…“, „Da gibt es nichts Lohnenswertes zu entdecken, nichts Schönes.“

Schreibe das positive auf.


Schau genau hin. Nimm Dir die Zeit und geh Deinen Tag genau durch. Du wirst die kleinen, schönen Momente finden.
Schreib sie auf und Du wirst sehen, Dein Tag wird zunehmend leichter, freundlicher ja glücklicher.

Gib jedem Tag die Chance, der Schönste deines Lebens zu werden.

 Verfasser unbekannt

Ich wünsche Euch viele glückliche Momente. Seid sie Euch bewusst und genießt sie. Schreibt mir doch in die Kommentare, was Eure Erfahrungen mit dem „Glücklichsein“ sind. Ich freu mich drauf.

Sonntag, 25. Januar 2015

Schuldig im Sinne der Moral

Schuldgefühle übernehmen

Eiseskälte liegt im Zimmer. Die Luft scheint dick, es knistert als würden überall Blitzes zucken. „Sie sind gefeuert!“ scharf klingt es durch den Raum.
Kerstin sieht, wie sich Tanja und ihr Chef Torsten gegenüberstehen. Er mit geballten Fäusten, Tanja wie erstarrt, die Augen weit aufgerissen.
„Oh Gott! Das musste ja so kommen“ denkt sie „Warum kann sie ihre Klappe nicht halten. Selber schuld. Ich hab sie immer wieder gewarnt.“ Es tut Kerstin leid, sie mag Tanja. Doch was kann Sie denn dafür?
Doch es grummelt in ihrem Bauch, ein ungutes Gefühl macht sich in ihr breit. Warum nur? Sie kann doch wirklich nichts dafür. Nein, das hat sich Tanja selbst zuzuschreiben. Kerstin wendet sich wieder ihrer Arbeit zu, doch so richtig kann sie sich heute nicht mehr konzentrieren.



Schuld anderen zuweisen

Es ist ein großes, freundliches und modernes Büro, das Klaus heute bezogen hat. Ein fast riesiger Schreibtisch mit einer milchig, matten Glasplatte. Die fühlt sich so kühl an. Ja erfrischend. Fast zärtlich streicht Klaus über die glatte Oberfläche. Dieses Büro hatte er sich verdient. So hart arbeitete er für diese Beförderung. Genüsslich lehnt er sich zurück und lässt seinen Blick durch den Raum schweifen. Die großen Fenster - die einen weiten Blick über das Gelände zulassen, den runden Besprechungstisch - mit der Konferenzanlage, den Kalender mit den Motivationssprüchen – ein Blitz durchfährt ihn. Klaus wird blass, fast kreideweiß. Heiß und kalt wechseln sich ab. „Ich hab’s vergessen“ murmelt er entsetzt.
Er – Mister Korrekt – hat einen Termin vergessen. Nicht irgendeinen, nein. Er hat DEN Termin vergessen. Den Termin, der seine Karriere weiter voranbringen sollte. Und nun? Wieso hat seine Sekretärin ihn nicht daran erinnert? Sie muss doch wissen wie wichtig es war. Ja, es ist ihr Job, DURCH SIE hat er nun diesen Termin verpasst. Er kann da nichts dafür. Bei seinem Arbeitspensum. Sie müssen ihm noch eine zweite Chance geben. Ja sie müssen ….

Verantwortung übernehmen

Die Sonne scheint warm und hell. „Ein richtig schöner Tag heute“ denkt Elke, als sie die Einkäufe verstaut. Frischen, knackigen Salat, das zart rosa Fleisch, Erdbeeren und Trauben. Ja, sie wird es heute schön machen. Schließlich ist heute ihr 9. Hochzeitstag. Gerd hat versprochen zeitigen nach Hause zu kommen, damit sie wieder einmal Zeit füreinander haben. Lächelnd und liebevoll drapiert sie die Trauben. Sie freut sich auf das Extra mit Gerd. Summend beginnt sie mit den Vorbereitungen für ihr Candle-Light-Dinner.
Die Faust kracht auf den Tisch. Gerd flucht laut. Erschrocken drehen sich Passanten zu ihm um. Die Stimme war so laut, doch sie sehen eher ein Häufchen Elend mit dem Handy in der Hand im Café sitzen. Die Tasse ist von dem Schlag hoch gesprungen und umgekippt. Langsam läuft der letzte Schluck über den Tisch.
„Das können die doch nicht ernst meinen, die müssen das doch eher gemerkt haben. Die müssen doch mal mitdenken, schließlich sind sie vor Ort.„ Seine Gedanken ein einziges Durcheinander. Langsam erhebt er sich. Er muss nach Hause. Schließlich hat er es Elke versprochen, heute zu ihrem Hochzeitstag. Grade heute.

Die Kerzen verströmen ein weiches, schmeichelndes Licht. Es duftet. Elke weiß, wie sie Gerd verwöhnen kann. Sie hat sich extra für ihn in Schale geschmissen. Erwartungsfroh sitzt sie ihm gegenüber und sieht ihn verliebt an.
"Wollen die mich fertigmachen?“ Gerd ist in Gedanken weit weg. Zu sehr beschäftigt ihn das Geschehene. Was soll er jetzt machen? Schließlich ist er als Abteilungsleiter am Ende für alles verantwortlich. Sein Gedankenkarussell dreht sich schnell und schneller.
"Du machst mich fertig!“ wie durch dicke Watte dringen die Worte zu ihm durch. "Kannst du mir nicht mal heute eine Antwort geben?“ Elke ist aufgestanden und hat sich zu ihm über den Tisch gebeugt. Wut steht in ihrem Gesicht. Dann gibt ein Wort das andere. Schuldzuweisungen werden dem jeweilig anderem entgegengeschleudert.


Kennst Du es?


Schuld und Schuldgefühle

schaffen es immer wieder, uns in ein schlechtes Gefühl zu tauchen und das meist bis über den Kopf. Es ist wie ein Versinken. Wen verwundert es, dass wir es loswerden wollen? Das wir anderen die Schuld geben, nur um es loszuwerden?

Schuldgefühle entstehen, wenn wir eine Begebenheit die wir hervorgerufen haben, nicht mit unseren eigenen Wertvorstellungen, sowie den gesellschaftlichen Konventionen und den zu erwartenden Konsequenzen vereinbaren können.
Übersteigt das Gefühl der Verantwortung unsere Möglichkeiten diese anzunehmen, wird dieses auf andere abgewälzt. Wir wollen dieses Gefühl nicht, also geben wir es weiter. Doch wohin schieben wir es wirklich?

Ob es eine versäumte Arbeit ist, eine falsche Entscheidung, eine falsche Handlung.


FALSCH – im Sinne der Gesellschaft, der bestehenden Moral oder meinem Werteverständnis.


Schuld ist ein Gefühl der Angst. Sie lähmt uns, sie nagt an uns, sie tut weh und klagt an. Immer und immer wieder. Wir bekommen sie nicht los. Auch wenn wir unsere Schuld anderen zuweisen, werden unsere eigenen Gefühle nur gedeckelt und verbannt.
Kurzzeitig scheint es zu funktionieren. Wir beruhigen uns, die schlechten Gefühle verringern sich, doch sie lauern weiterhin in unserer eigenen Finsternis.



Wie gehe ich nun aber mit diesem elenden Gefühl um?



http://www.hanser-literaturverlage.de/buch/der-gefuehlscode/978-3-446-43876-7/

Schuld empfinden – Schuldgefühle besitzen ist ein



„soziales Reparaturwerkzeug“

meint Giovanni Frazzetto in seinem Buch „Der Gefühlscode“.


Also haben diese eine durchaus gute Bedeutung für uns. Denn sie ermöglichen es uns zu erkennen und zu verändern.
  1. Nimm das Gefühl an. Ja ich fühle mich schuldig, ich habe einen Fehler gemacht. Das Gefühl hat jetzt seine Berechtigung. Dieses nach innen kehren bringt das innere Chaos zur Ruhe und Klarheit. Denken ist wieder möglich.
  2. Entwirre die Fakten.
  3. Übernimm die Verantwortung für Dein eigenes Handeln.
  4. Lernen, berichtigen, reparieren, vorwärtsgehen.

Schuld anderen zuzuweisen heißt, in der Funktion des Leidenden zu bleiben, eine Opferhaltung einzunehmen.
Wollen wir Opfer bleiben?


Es ist unsere Entscheidung!



Sonntag, 11. Januar 2015

Kalt, nass, grau in grau - Ich bleibe heute im Bett!


Die Entscheidung


Langsam öffnet Marie die Augen. Grau. Alles einfach grau. Der Himmel ist Wolken verhangen, so
Carl Spitzweg - Wikipedia
heißt es wohl. Es ist grau. Der Regen wird an das Schlafzimmerfenster gepeitscht. Immer noch stürmische Winde. Das Thermometer will sie gar nicht erst anschauen. Heute ist Sonntag. „Grau, nass, ne – ich stehe nicht auf.“ Murmelt sie vor sich hin.


Marie fühlt mich müde, kaputt, taub. Irgendwie tut alles weh. Verlangt ihr Körper nach Ruhe?

Kein Quäntchen Ellan steckt in ihr. Zu nichts Lust. Sucht Maries Seele nach Geborgenheit?

„Ich stehe heute nicht auf.“ überlegt sie. Vielleicht ist es ja beides. Da ist ein Tag im Bett genau das Richtige. Gemütlich machen. reinkuscheln, Augen wieder schließen. „Eventuell ist der Regen ja weg, wenn ich dann erneut aufwache und nachschaue.“

Grau, Regen, kalt.

Das Buch auf dem Nachttisch lockt sie. Mehr braucht sie nicht. „OK, ich bleib im Bett“ ihr Entschluss steht fest.
Nach ein paar Seiten wird es unbequem. „Ich habe wirklich das falsche Bett.“ meint sie, „Andere können das doch auch.“ Genervt schaut sie aus dem Fenster.

Grau, Regen, kalt.

Kalt werden auch langsam ihre Füße. Es fehlt der morgendliche Kaffee und Hunger bekommt Marie auch. „Ich will nicht aufstehen.“ Trotzig zieht sie sich die Decke über den Kopf und rollt sich zusammen. Die mollige Wärme stimmt sie friedlich. Gedanken kommen und gehen. „Da war doch noch …“, „ Hat denn …“ und dann: „Oh Gott, das hab ich ja vergessen!“ Der Schreck fährt ihr durch die Glieder. „Ich muss …“

Grau, Regen, kalt.

„NEIN, ich stehe heute nicht auf.“ ‚Ein Sonntag im Bett ist gemütlich und nett‘ klingt es in Maries Kopf und kaum hat sie sich versehen, summt sie das Lied. Wieder kuschelt sie sich in die Bettdecke. Ein Blick auf das Buch. Es ist spannend, aufregend, fesselnd. Ein Blick aus dem Fenster. Zurück zum Buch, zum Fenster. „Och nee! So wird das nichts. Wie machen das Andere?“ Marie muss raus.

Mit einer Tasse voller heißem, duftenden Kaffee in der Hand steht Marie am Fenster. Grau, Regen, kalt. Lächelnd schaut sie hinaus. Es geht ihr gut. Richtig gut. Einen ganzen Tag im Bett ist wohl nicht ihrs, oder: „Ich kanns einfach nicht.“ Doch sie kann heute machen, was sie will. Das wohlig warme Gefühl von vorhin durchströmt ihren Körper. Sie ist zufrieden, ja glücklich mit Ihrer Entscheidung nun doch aufgestanden zu sein. Jetzt kann sie machen, was ihr in den Sinn kommt und ist nicht an das Bett angekettet. Der Tag wartet, auch wenn sie es sich heute leicht, gemütlich und schön macht. Sie nimmt sich heute einfach Zeit für sich selbst. Zeit für Körper und Seele.

Freie Entscheidungen machen glücklich.


„Eine Entscheidung ist eine Wahl zwischen Alternativen oder zwischen mehreren unterschiedlichen Varianten von einem oder mehreren Entscheidungsträgern in Zusammenhang einer sofortigen oder späteren Umsetzung.“ So steht es bei Wikipedia. Klingt ja ganz einfach. Doch ist es das auch? Warum haben wir dann so oft unsere Schwierigkeiten mit dem Treffen von Entscheidungen?



„Die ersten Entschließungen sind nicht immer die klügsten, aber gewöhnlich die redlichsten.“ Gotthold Ephraim Lessing



Die ersten Entscheidungen sind die „Bauchentscheidungen“ wie sie so flachsig genannt werden. Was ist nun aber klug, was redlich? Vielleicht ist die Frage besser: Wann brauche ich eine kluge, wann eine redliche Entscheidung? Oder sollte nicht eine Entscheidung immer klug UND redlich sein?
Schon hier haben wir wieder eine Entscheidung zu treffen. Entscheidung, Entscheidung, Entscheidung…

Auf der einen Seite stehen oft die verschiedenen Möglichkeiten sich zu Entscheiden. Ob nach Prioritäten oder Da sind die gesellschaftlichen Konventionen, die momentanen Gefühle, die Gegebenheiten und Alternativen, unsere familiäre Bindung und mehr, welche uns in unseren Entscheidungen beeinflussen. Da ist oft das Gedankenkarussell. „Was ist richtig?, Mach ich dies – mach ich das?“. Oft wachsen die Ängste, je mehr man sich mit der Entscheidung befasst. Das Dumme ist nur, wenn wir eine Entscheidung treffen, ist auch dies eine Entscheidung und wir müssen mit den Konsequenzen leben.

Entscheidungen als Führungskraft


In unserer heutigen Gesellschaft ist es fast tödlich, eine falsche Entscheidung zu treffen. Warum?

Jede Entscheidung ziehen Handlungen nach sich. Gerade in der Führungsebene betreffen Entscheidungen viele Mitarbeiter. Diese beurteilen nach ihren Gesichtspunkten – Gefühlen, Herkunft, Wissensstand …
Es wird immer Zustimmung oder Ablehnung geben, denn allen kann man es nicht recht machen. Zumal eine Führungskraft nicht dafür da ist, die Beliebtheitsorden zu erhalten.

Die „richtige“ Entscheidung wird es nicht geben.
Immer können Zweifel und Ängste auftreten. Meist hat man im Inneren die Entscheidung schon längst getroffen, doch …

Was nun aber tun?


Mit der Check-Liste wird es etwas einfacher:


  1. Worum geht es bei der Entscheidung wirklich? (Was hängt alles dran.)
  2. Was würde sich alles Ändern? (Was wäre das schlimmste Ergebnis, was das Beste?)
    Eine Plus/Minus-Liste kann sehr hilfreich sein, alle wichtigen Punkte bewusst wahrzunehmen.
  3. Was würde geschehen, wenn eine Entscheidung fällt?

Was passiert, wenn es die falsche Entscheidung war?


  1. Fehler dürfen gemacht werden! Wir lernen daraus und mit wachsendem Erfahrungsschatz fällt es uns zusehens leichter!
  2. Meinungen können wir ändern. Selbst eine in Stein gehauene Vorschrift ist nicht unumstößlich.
  3. Oft muss es einfach einmal jemand ausprobieren, bevor du sagen kannst, ob es richtig oder falsch war. Oder?

Wenn das noch nicht gehofen hat, hier einige Methoden die ich gern anwende.

Methoden zur Entscheidungsfindung:


  1. CAF (Consider All Facts) von Edward de Bono
  2. PMI (Plus Minus Interesting) von Edward de Bono
  3. Entscheidungsmatrix

Doch auch hier müsst ihr entscheiden, welche Methode nehme ich? Mehr bringt nur mehr Unsicherheit.
Nehmt euch die Zeit die ihr braucht für schwere Entscheidungen und dann los. Manchmal sind die intuitiven Entscheidungen, die anscheinend ganz spontan getroffen werden die Besten.

Ich wünsche euch viele gute und bestärkende Entscheidungen.
Ein Bericht oder eine Nachricht über eure Erfahrungen in den Kommentaren wären toll für mich.

Sonntag, 4. Januar 2015

Ich höre Dich ja!

„Schatz, wo ist der Autoschlüssel?“ fragt Rolf in den Raum hinein, wo er seine Frau Ulrike vermutet. „Woher soll ich denn wieder wissen, wo DU ihn aus den Händen hast fallen lassen?“ schalt es wütend zurück. Rolf ist irritiert. Er wollte doch nur wissen ob sie weiß, wo der Schlüssel sein könnte. Und schon wieder gibt ein Wort das andere. Streit ist vorprogrammiert.

Was ist passiert?

Wir hören auf verschiedenen Weisen.


  1. Auf der Sachebene,
  2. auf der Beziehungsebene,
  3. mit Selbstoffenbarung und
  4. mit Appell.

Friedmann Schulz von Thun hat mit seinem Modell der 4-Ohren sehr verständlich erklärt.

Der Satz: „Schatz, wo ist der Autoschlüssel?“ hat mit den vier Ohren wahrscheinlich folgende Aussagen für ihn:




  1. Sachbezug: Ich suche den Autoschlüssel.
  2. Beziehungsebene: Ich verlass mich auf dich.
  3. Selbstoffenbarung: Ich hab ihn schon wieder verlegt.
  4. Appell: Kannst du mir bitte helfen.

Was hört sie vermutlich?
  1. Ich suche den Autoschlüssel.
  2. Du hast ihn sicher wieder wo anders hingeräumt.
  3. Ich bin deswegen genervt.
  4. Jetzt bring ihn mir.

Unterschiedlicher kann es nicht sein, oder?

Nichts verstanden? Vielleicht hiermit?

Kein Wunder, das Kommunikation das Schwierigste in unseren Beziehungen ist.



Was können wir tun?

Hinhören = zuhören = hineinhören?

Jain! 

Wichtig ist: aktiv und bewusst hören.


Hinhören:


Wie sieht es aus. Hören wir, das unser Gegenüber etwas sagt? Oder hören wir, dass er spricht?

Zuhören:


Hören wir, was wir erwarten, was er sagt oder hören wir was er konkret sagt?

Hineinhören:


Höre ich in den Worten des Gegenübers die sachliche Aussage oder verbinde ich sie mit meinem eigenen Empfinden? In welcher Stimmung befinde ich mich gerade?


Zugegeben, es ist wirklich schwer sich in dem Augenblick bewusst zu machen, wie und warum reagiere ich gerade so. Doch mit etwas Übung geht es leichter, auf der Sachebene zu bleiben und so eine konstruktive Kommunikation zu führen.