„Wow“ denkt Gerda als sie auf die anderen hinabblickt,
„irgendwie verdammt hoch hier.“ Langsam entspannt sie sich und lässt ihren
Blick schweifen. Ein Hochgefühl durchflutet sie. Sie sitzt im Sattel. Im Sattel
eines Araber-Hengstes. Ein wunderschönes, lebendiges Tier. Und groß ist es.
Wieder staunt Gerda über sich und die Welt da unten. Das ist das erste Mal in
ihrem Leben, das sie auf einem Pferd sitzt und gleich geht es los. Sie wollen
einen kleinen, sachten ersten Ausritt wagen. Eine Stimme in ihr fragt: „Warum
habe ich 53 Jahre damit gewartet?“
„Vielen Dank“ hört sie ihre Worte nach hallen. Kerstin ist
überglücklich. Sie hat es geschafft, ihr Vortrag ist beendet. Bevor sie sich umdreht,
hört sie den Applaus aufkommen. Es ist mehr als ein Lächeln, das sich über ihr Gesicht
zieht. So locker war sie noch nie. Heute hat eben alles gestimmt. Nach und nach
werden Fragen gestellt, die sie ebenso souverän beantwortet, auch wenn sie
nicht immer eine Antwort weiß. Sie weiß, sie muss nicht perfekt sein, sie muss
nicht alles wissen.
Auf dem Heimweg kreisen die Gedanken um ihre Präsentation. Was war heute anders als sonst? „Ich habe heute das erste Mal keine Angst gehabt“ erkennt sie. „Heute, nach gefühlten 1000 mal das erste Mal keine Angst.“
Auf dem Heimweg kreisen die Gedanken um ihre Präsentation. Was war heute anders als sonst? „Ich habe heute das erste Mal keine Angst gehabt“ erkennt sie. „Heute, nach gefühlten 1000 mal das erste Mal keine Angst.“
Ich gebe zu, als ich die Frage: „Wann habe ich das letzte Mal
etwas zum ersten Mal gemacht?“ in der Zeitschrift ‚Good Health‘ Nr. 2 las, traf
es mich wie ein Blitz. Bis heute lässt sie mich nicht mehr los.
Der erste Schrei, der erste Schritt, der erste Kuss, die
erste Liebe und und und ...
Das sind Begebenheiten, die wir uns bewusst machen. Entweder ist ihr Zauber so groß, das wir sie nicht mehr vergessen (zum Beispiel bei unserem ersten Kuss) oder aber unsere Emotionen lassen es uns als besonderes Ereignis (zum Beispiel der erste Schrei bei der Geburt unseres Kindes) wahrnehmen und speichern.
Das sind Begebenheiten, die wir uns bewusst machen. Entweder ist ihr Zauber so groß, das wir sie nicht mehr vergessen (zum Beispiel bei unserem ersten Kuss) oder aber unsere Emotionen lassen es uns als besonderes Ereignis (zum Beispiel der erste Schrei bei der Geburt unseres Kindes) wahrnehmen und speichern.
Das erste Mal, wo wir unsere Neugier befriedigen, unserer
Entdeckerlust nachgeben, unseren Wissensdurst stillen. Das erste Mal wo wir das
pure Leben spüren.
Empfinden wir das nach 10, nach 20 oder nach 30 Jahren Beruf und Familie noch? Haben wir es uns in unserer Komfortzone so bequem gemacht, das wir dieses Entdecken, diese Neugier nicht mehr benötigen? Meine Mutter meinte immer: „Aus dem Alter bin ich raus.“ Doch sind wir das wirklich? Was gibt es uns, eine Tätigkeit, ein Gefühl, einen Moment zum aller ersten Mal durchzuführen und zu erleben?
Empfinden wir das nach 10, nach 20 oder nach 30 Jahren Beruf und Familie noch? Haben wir es uns in unserer Komfortzone so bequem gemacht, das wir dieses Entdecken, diese Neugier nicht mehr benötigen? Meine Mutter meinte immer: „Aus dem Alter bin ich raus.“ Doch sind wir das wirklich? Was gibt es uns, eine Tätigkeit, ein Gefühl, einen Moment zum aller ersten Mal durchzuführen und zu erleben?
Wann nun haben wir ein solches Gefühl zum letzten Mal
empfunden? Dieses WOW-Gefühl. Warum auch immer, es gibt uns in diesem Moment
unendliche Kraft und Dankbarkeit. Das Gefühl glücklich zu sein ist tief damit
verbunden.
Ist also dieses erste Mal ein Stück vom Glück?
Wir leben in einer Zeit, da wir oft etwas Neues beginnen,
also auch bestimmte Sachen das erste Mal machen. Doch nehmen wir dies noch
wahr? Oder sitzen wir so sehr in unserer Welt fest, das wir dieses Besondere
nicht mehr beachten? Sind wir in unserer stressigen Zeit so sehr überfordert
mit allen Informationen, Anforderungen oder Erwartungen, dass wir nicht mehr
das kleinste erste Mal sehen? Lebenslanges lernen ist nur ein Begriff, der dies
sogar bedingt. So kann man zum Beispiel das erste Mal eine fremde Sprache
nutzen, einen neuen Beruf erlernen oder einfach etwas zum ersten Mal mit
anderen Augen sehen.
Wann hast du das letzte Mal etwas als einmalig empfunden?
Was danach kommt,
ist Wiederholung, ein Verbessern, ein ...
Schauen wir unser Leben einmal genauer an. Wir erleben
oft etwas das erste Mal, wir nehmen es nur nicht mehr wahr. Es ist, als ob wir
in unserem Leben gefangen wären und mit Scheuklappen unseren Weg tagein und tagaus
gleich gehen. Warum auch ändern. Es geht uns doch gut. Wir fühlen uns sicher
und geborgen. Es geht alles seinen Gang.
Das erste Mal. Können wir es auch heute noch bewusst
erleben? Oder haben wir bereits alles erlebt?
Achtsamkeit ist die Grundlage für das Entdecken, Erkennen und Erleben.
Wie können wir achtsam durch unseren Tag gehen?
- Öfter kleine Pausen einlegen.
Damit schaffst du dir etwas Abstand zur Tätigkeit und kannst dich entspannen. Das wiederum ermöglicht dir einen anderen Blick auf die Dinge. Vielleicht siehst du hier etwas zum ersten Mal ganz anders? - Nimm die Umwelt bewusst wahr.
Schaue um dich. Lass die Farben, Gerüche und Geräusche auf dich wirken. Gibt es etwas, was du noch nicht kennst? Etwas, was du so noch nicht erkannt hast? - Nimm dich als wirklich einmalig wahr.
Dich gibt es nur ein einziges Mal auf dieser Welt. Du bist etwas Besonderes. Lass dieses in dir wirken und nimm es an. Es schafft in dir einen anderen Blick auf dich selbst und dein Können. Du kannst Neues entdecken und so den Moment des ersten Males erleben.
Ich für mich, möchte meine kindliche Neugier wieder stärken,
will das prickelnde Gefühl der Erwartung spüren, die Freude der Entdeckung, die
Seligkeit eines Momentes spüren. Und was willst Du?
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